Lions meets Kunst

Marktoberdorf | 15. Mai 2025
Plakat Ausstellung
| Lions Club Marktoberdorf

Hans Friedrich wurde 1939 in Nürnberg als Sohn einer Allgäuer

Bauerntochter geboren. Sein Vater ist im Krieg gefallen.

Nachdem zwei Wohnungen durch Bomben zerstört

wurden und die Familie vor dem Nichts stand, war die

Heimkehr ins Oberallgäu geboten. Seine Kindheit wurde

geprägt von bitterer Armut und Verzicht. Nach dem Abitur

in Oberstdorf studierte er von 1960 bis 1966 an der

Kunstakademie in München. Zahlreiche Reisen führten

ihn in ferne Länder, doch ein halbjähriger Aufent-halt in

den USA gab ihm entscheidende Impulse für seine bildnerische

Arbeit. Friedrich wollte ursprünglich figürlicher

Maler werden, doch durch sein Studium der freien Malerei

bei Prof. Geitlinger, einem gegenstandslosen Maler,

nahm seine Entwicklung einen anderen Verlauf. Nebenbei

machte er sein Staatsexamen für das Lehramt.

Von 2000 bis 2006 war Friedrich Präsident der Ausstellungsleitung

im Haus der Kunst München und

Präsident der Neuen Gruppe.

Um ausgelutschte Wiederholungen zu vermeiden, hat

Friedrich spätestens nach sieben Jahren den jeweiligen

Bilderzyklus abgebrochen. Sein Wichtigster waren die

„Zeichen“-Bilder. Keine literarischen Bildergeschichten

sollten erzählt werden, sondern in knapper Form setzt er

rein bildnerisch das plastisch organisch Sinnliche gegen

das flächig geometrisch Rationale.

Ähnlich steht im Zyklus seiner Schneelandschaften Natur

gegen zerstörerische Technik. Während in den siebziger

Jahren allmählich der Begriff Umweltverschmutzung ins

Bewusstsein drang, malte Friedrich 1975 sein Bild „Berg

– Verletzung der Landschaft“, das bereits sehr früh die

gigantische Umweltzerstörung thematisierte. Eine überdimensionale

Stange, die für potente Technik steht, durchdringt

sinnlos den Gipfel eines fiktiven Dreitausenders.

In der Serie der Allgäubilder 1972 wird seine heimatliche

Landschaft durch technisches Gerümpel von oben bedroht.

Die brüchige Existenz alles Bestehenden wird in

Frage gestellt.

Weitere Zyklen sind entstanden, aber alle sind vom

dialektischen Charakter geprägt. Parallel zur Malerei sind

über Jahrzehnte auch Plastiken entstanden. Seit seiner

Bautätigkeit an einem historischen Palazzo in Italien entstanden

auch Steinplastiken. Das weniger ist mehr war

stets richtungsweisend für Friedrichs bildnerisches Denken.